ATEMAG erhält Förderpreis

Die Firma ATEMAG, Aggregatetechnologie und Manufaktur AG, aus Hofstetten gehört zu den 44 Unternehmen im Ländle, die im Rahmen des „KI-Innovationswettbewerb (Künstliche Intelligenz) ein Projekt „made in Baden-Württemberg“ in Angriff genommen haben und jetzt durch das Wirtschaftsministerium BW gefördert werden.

ATEMAG, die auch eine Bildungspartnerschaft mit der Grund- und Hauptschule Hofstetten unterhält, ist ein führendes Unternehmen für das Engineering, die Herstellung und den Vertrieb von Aggregaten und Zubehör für CNC-Maschinen. Vorstand Maximilian Schmidt, seit März letzten Jahres im Unternehmen, hatte sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) schon länger beschäftigt, um Lösungen zu finden, die es auch ohne personellen Einsatz im Ausland oder Übersee erlauben, Eingriffe an in der Produktion befindlichen Aggregaten vornehmen zu können, um Probleme oder Störungen zu beheben. „Wir sind ein kleines Unternehmen mit 25 Personen“. Zu einem Drittel bedienen wir den inländischen Markt, zwei Drittel unserer Produkte gehen ins Ausland. „Wenn jetzt beispielsweise ein Aggregat von uns in den USA zum Einsatz kommt und der Kunde Schwierigkeiten bei der Maßeinhaltung seines Produkts hat, etwas wenn Probleme bei der Drehzahl auftreten, oder der eingestellte Winkel nicht eingehalten wird, brauchen wir nicht jedesmal einen Mitarbeiter in den Flieger setzen, um sich das vor Ort anzuschauen. Deswegen kommt ein kleiner Chip zum Einsatz, der mittels Sensorik alle Daten zu uns liefert“, informiert Schmidt. „So erhalten wir Informationen von unserem Aggregat und können eingreifen. ATEMAG ist gerade dabei an der Verfeinerung der Sensorik. So sollen in Zukunft auch Informationen fließen, die über den Zustand der Werkzeuge etwas aussagen, beispielsweise ob ein Fräserzahn ausgebrochen ist oder das Werkzeug stumpf wird. Für die Datenverbindung wurde Bluetooth genutzt, doch weil die Datenmengen für Bluetooth teilweise zu groß werden, wird ein weiterer Chip eingesetzt, der über Algorithmen mit dem Computer kommuniziert. Mit der angeschraubten Sensorik und der Software kann ATEMAG somit eine Fehleranalyse auch aus der Ferne durchführen. Das Hofstetter Unternehmen arbeitet hier eng mit der Firma IMA Schelling Group zusammen, wo die Aggregate aus dem Schwarzwald zum Einsatz kommen.

Wie die Firma ATEMAG in das vom Land ausgeschriebene Förderprogramm kam, ist einfach zu erklären. Das Institut Fraunhofer IPA (Stuttgart) und die Fachhochschule Offenburg waren schon oft Partner von ATEMAG. Neben Fraunhofer sitzt auch die SoftwareFirma SCITIS im Boot, lässt Schmidt wissen. Das angemeldete Projekt nennt sich „VISKI“, was für virtuelle Sensorik für smarte Prozessüberwachung am Beispiel der Holzzerspanung steht. Im Fokus steht dabei ein kleiner Chip mit der entsprechenden Softwareausstattung.

Ganz nebenbei: ATEMAG schreibt sich eine sehr hohe Qualität auf die Fahne, denn Spindeln und Getriebe der Werkzeuge müssen hundertstellgenau eingepasst werden. Die Werkzeuge, die mit Drehzahlen bis zu 25.000 Umdrehungen pro Minute arbeiten, werden, bevor sie das Unternehmen verlassen, in den eigenen Prüfständen getestet. Maximilian Schmidt schätzt sich glücklich, dass er mit seinem kleinen Unternehmen entwicklungstechnisch ganz vorne dabei ist und sich mit den 44 Unternehmen von Baden-Württemberg beim Innovationswettbewerb um Künstliche Intelligenz messen darf.

ATEMAG-Vorstand Maximilian Schmidt präsentiert eines seiner Aggregate, die Chip-gesteuert (die beiden Teile mit dem roten A) mittels Algorithmen und Bluetooth wichtige Datensätze übertragen können.

Pressemitteilung:
Gemäß einer Pressemitteilung durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau fließen 11,4 Millionen Euro in dieses Förderprogramm. Der „KI-Innovationswettbewerb Baden-Württemberg“ soll die Forschung und Entwicklung von Innovationen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz voranbringen. „Künstliche Intelligenz bietet der Wirtschaft völlig neue Möglichkeiten und kann Produkte und Dienstleistungen maßgeblich verbessern. „Mit unserem KI-Innovationswettbewerb unterstützen wir gezielt kleine und mittlere Unternehmen aus Baden-Württemberg dabei, diese enormen Chancen zu nutzen“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am 10. Januar.

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